Musizieren

Allgemeines

Lunares musizieren

Solares musizieren

Lunare Eigenschaften

Solare Eigenschaften

 

Allgemeines

Bei der Darstellung lunarer und solarer Eigenschaften wurde schon auf das unterschiedliche Sehen und Hören eingegangen. Es ist verständlich, dass die Erkenntnisse der Terlusollogie® sich auch auf alle Bereiche der Kunst und natürlich der Musik anwenden lassen. 

In der Musik ist neben der typengerechten Atemtechnik eine dem Atemtyp angepasste Körperhaltung am Instrument von entscheidender Bedeutung. Je besser ein Musiker die für seinen Atemtyp richtige Position umsetzen kann, desto brillanter und musikalischer wirkt seine Musik auf den Zuhörer. Er scheint dann "eins" geworden zu sein mit der Musik. 

Je mehr der Körper und die Atmung beim musizieren mit einbezogen werden, desto wichtiger sind alle Faktoren wie, Atmung, Körperhaltung etc. Besonders wichtig ist dies bei Sängern sowie Instrumentalisten mit Kesselmundstücken (Blechblasinstrumente, Alphorn etc.) wo die Schwingungen die es braucht um einen Ton erzeugen zu können am eigenen Körper entstehen.

Beim Gesang ist es am ausgeprägtesten. Die Schwingungen entstehen durch die Stimmbänder am eigenen Körper und werden durch die Hohl- Resonanzräume am ganzen Kopf verstärkt. Also beide grundlegenden physikalischen Eigenschaften die es braucht um einen Klang zu erzeugen. 

Bei den Instrumenten mit Kesselmundstück entstehen "nur" die Schwingungen (Vibration) durch das Schwingen der Lippen direkt am Körper, die Verstärkung der Schwingungen passiert im Hohlraum des Instrumentes (Rohr). Gerade bei den Blasinstrumenten, wo viel Luft benötigt wird um den nötigen Druck aufzubauen, ist die Beachtung des richtigen Atemtyps von sehr grosser Bedeutung.

Achtet man sich gut bei den eigenen Musikschülern, die noch nichts davon wissen, sieht man, dass gerade die Kinder noch einigermassen typenrichtig atmen. Die Lunaren atmen länger und ausgedehnter ein, die Solaren atmen meist nur kurz und schnell ein. Werden die Bläser älter, stellen sich vielfach diverse Beschwerden (Atem- Schulter- Rückenprobleme etc.) ein, was ohne Therapien etc. ein Weiterspielen vielfach verunmöglicht.

 

Für alle Instrumentalisten und Sänger gelten prioritär folgende Erkenntnisse:

– typenrichtig stehen

– typenrichtig Atmen

– typenrichtige Körperhaltung (Beine, Arme und Kopf)

 

Lunares Musizieren

Der Lunare steht rechtsbetont mit aufrechtem Oberkörper. Das Lot des Oberkörpergewichtes ruht in der rechten Ferse, am Beckenübergang zur Wirbelsäule ist ein Hohlkreuz und die Knie sind durchgedrückt. Das Becken ist die Ruhezone (Verengungs- Kaltzone), Oberkörper und Extremitäten bewegen sich gern und viel da sie in der Bewegungszone (Warm- Dehnungszone) sind. Die Arme zum Halten des Instrumentes bleiben (je nach Instrument) soweit möglich mit angewinkelten Unteramen am Körper und die Fingerpositionen sind beim lunaren (wiederum je nach Instrument) gebogen. Der Körper ist gestreckt und das Instrument wird hoch gehalten, somit ist die Blickrichtung auch eher nach oben gerichtet.

Er beginnt mit der aktiven Einatmung durch füllen des Brustkorbes, der dadurch ausgedehnt wird. Anschliessend lässt er die Luft passiv, das heisst ohne aktiven Druck, durch die Bauchmuskeln durch das Instrument fliessen. Dadurch dass sich der angespannte Brustkorb durch den natürlichen Druck, des Dehnens wieder zurück in die Ruhestellung begibt entsteht ein natürlicher Druck der in der Regel reicht um das Instrument zum Klingen zu bringen. Da der Lunare prioritär über die Ohren lernt und aufnimmt braucht er weniger Sichtkontakt zum Dirigenten als der Solare.

Das Zwerchfell ist kein Atemmuskel und bewegt sich höchstens passiv mit beim atmen und musizieren. 

 

Solares Musizieren

Der Solare hat seine Kraftseite links und steht dementsprechend linksbetont. Das Lot des Oberkörpergewichtes ruht im linken Vorfuss bei leicht nach vorn geneigtem, aufrechtem Oberkörper. Am Übergang vom Becken zur Lendenwirbelsäule ist der Rücken rund, bei leicht angehobenem Kopf.

Er atmet aktiv aus, um so viel Luft passiv einströmen zu lassen, wie er für die anstehende Phrase benötigt. Er beginnt unmittelbar nach dem Einströmen der Luft mit dem Spielen (Singen). Er darf nicht mit eingeatmeter Luft auf den Einsatz warten, da dies zu Spannungen führt. Oberkörper und Extremitäten werden ruhig gehalten, Becken und Hals mögen Bewegung. Das Halten vom Instrument (Noten) fällt dem Solaren nicht schwer. Sofern durch das Halten des Instrumentes möglich werden die Arme etwas vom Körper weg bewegt, bei etwa 45° gebeugten Unterarmen. Die Notenhöhe ist eher tief, so dass der Kopf zum Lesen der Noten leicht nach unten gehalten wird. 

 

Zusammenfassung

Lunare Eigenschaften

er steht rechtsbetont auf den Fersen

sein Oberkörper sowie Arme und Beine bewegen sich viel beim Spielen

– der Lunare lernt vor allem übers Gehör

 er braucht weniger Sichtkontakt zum Dirigenten

der introvertierte Lunare spielt mehr von innen heraus

 (indirektes blasen der Luft)

er stösst die Töne weicher (feiner) an als der Solare

 

Achten auf:

immer aktiv einatmen und die Luft passiv durchs Instrument fliessen lassen

die Lippen mehr in der Mitte schwingen lassen

spannen der Lippen vor allem in der Mitte

in Bewegung sein zum Spielen + Bögen denken

viel Bindeübungen spielen

 

Solare Eigenschaften

der Solare lernt über die Augen

er braucht Sichtkontakt zum Dirigenten

er bläst aktiv (direkt) durchs Instrument

 er stösst die Töne deutlicher (härter) an als der Lunare

 

Achten auf:

er steht linksbetont auf den Vorderfüssen

sein Oberkörper, Arme und Beine sind ruhig

passiv einatmen lassen + sofort aktiv die Luft durch das Instrument blasen

Instrument (wenn möglich) mit geknicktem Handgelenk halten

Lippen mit den Mundwinkeln spannen

Mundstück nicht an die Lippen pressen 

der Ton entsteht vorne an den Lippen

Kopf ein wenig nach unten halten